Ergebnisse winterlicher Möwenzählungen im Donautal zwischen Regensburg und Straubing
Abstract
Seit dem Winter 2003/2004 ruft der Dachverband Deutscher Avifaunisten zu deutschlandweiten
winterlichen Möwenzählungen auf. Nach Möglichkeit sollen jeweils am Samstag des ersten
Wochenendes im Dezember und des dritten Wochenendes im Januar abends an Schlafplätzen
sämtliche Möwen gezählt und soweit möglich nach Art und Alter bestimmt werden (BELLEBAUM
et al. 2004). Ziel dieser Synchronzählungen ist zunächst einmal die Ermittlung der Gesamtbestände
der in Deutschland überwinternden Möwen, da diese im Gegensatz zu anderen
Wasservögeln nur unzureichend bekannt sind. Möwen suchen tagsüber oft fern der Gewässer z.
B. auf Äckern oder Mülldeponien nach Nahrung und lassen sich somit im Rahmen der seit langem
etablierten Wasservogelzählungen (SUDFELDT et al. 2000) nur schwer erfassen.
Aber auch die Entwicklung der Möwenbestände soll verfolgt werden und trotz der erst kurzen
Laufzeit des Programms gibt es auch hier bereits interessante Ergebnisse. So hat z. B. das seit
01.05.2005 bestehende Verbot der Ablagerung unbehandelter, organischer, biologisch abbaubarer
Siedlungsabfalle das Nahrungsangebot für Silbermöwen Larus argentatus im norddeutschen
Binnenland stark eingeschränkt und dort zu einem deutlichen Rückgang der Winterzahlen
geführt (WAHL & BELLEBAUM 2006, WAHL et al. 2008).
Seit dem Winter 2005/2006 beteiligen sich auch die Autoren an der Erfassung der winterlichen
Möwenbestände und zählen an verschiedenen Schlafplätzen im ostbayerischen Donautal zwischen
Regensburg und Straubing.
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