Geologische Interpretation des Erts-2-Satellitenbildes des ostbayerischen Grundgebirges und angrenzender Gebiete
Abstract
ZUSAMMENFASSUNG
Die lithologische Auswertung der ERTS-2-Satellitenaufnahme des ostbayerischen Grundgebirges
und angrenzender Gebiete erlaubt die Kartierung von Großeinheiten. Im Hinblick
auf die geologische Karte bringt sie jedoch keine Verbesserung.
Demgegenüber enthüllt die tektonische Auswertung von Photolineationen ein dichteres
Bruchnetz als es bisher bekannt war. Das Grundmuster aus den signifikanten Richtungen
NW-SE, NNW-SSE und ENE-WSW, das schon variszisch benutzt wurde, findet sich in den
jüngeren geotektonischen Einheiten (mesozoisches Schichtstufenland und Molassebecken)
wieder. Diese Tatsache und das richtungskonstante Fortsetzen einzelner Brüche durch verschiedene
Stockwerke bzw. sedimentäre Deckschichten einschließlich pleistozäner und holozäner
Ablagerungen wird als Anzeichen für ein Sichdurchpausen ererbter Strukturen und
deren Fortbau bis in alleijüngste Zeit gewertet.
Die statistische Auswertung der Photolineationen weist auf einen mehrphasigen Beanspruchungsplan
hin. Strukturentscheidend sind eine frühvariszische NW-SE-gerichtete und eine
spätvariszische SE- bis SSE-gerichtete Hauptstressrichtung. Die saxonische und känozoische
Bruchtektonik ist hauptsächlich durch Vertikalbewegungen in Verbindung mit Einengungstendenzen
in NE-SW-Richtung gekennzeichnet.
Das hier beschriebene Bruchsystem besitzt grundlegende Gemeinsamkeiten mit vielen bekannten
auf der Erde und kann daher gut einem postulierten globalen tektonischen Standardnetz
zugerechnt werden.
ABSTRACT
From ERTS-2-image of the Variscian basement of Eastem Bavaria and adjacent areas lithological
units may be only roughly mapped. Improvements with respect to geological maps
are not obtainable.
In structural analysis mapping of linear elements reveals in contrast a more complete pattem
as can be provided by conventional methods. The photolineations generally representing
fracture traces follow the preferred azimuths NW-SE, NNW-SSE and ENE-WSW. As this
tectonic pattem is developed in Variscian, Mesozioc and even younger units and individual
fractures do continue through these different regional units a Variscian deformation is
thought to have exerted a strong control on fracturing during the Mesozoic until the Holocene.
The Statistical distribution of the photolineations points out a polyphase tectonic stress. The
hereby generated structures are mainly due to an early-Variscian compression of NW-SEdirection
and a late-Variscian compression orientated NE-SW. The block-fault tectonics of
the Mesozoic and Tertiary is in contrast characterized by vertical movements, but specific
features suggest a weak compression which is directed from the NE to SW.
It has to be stated that the described fracture pattem is similar to many others on the Earth.
It thus fits into the model of a global tectonic Standard net.
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