Ein Besuch von Santorin 1901

Vortrag im naturwissenschaftlichen Verein

Autor/innen

  • N. Brunhuber

DOI:

https://doi.org/10.5283/albertina.194

Abstract

Vortrag im naturwissenschaftlichen Verein
Wenn es ein Lebewesen gäbe, dessen Lebensdauer nur eine Secunde währte, so würde ein solches zweifellos den Stundenzeiger einer im Gange befindlichen Uhr als einen in vollkommenen Ruhestand befindlichen Körper erachten. In einem ganz ähnlichen Verhältniss befindet sich der Mensch, respective das ganze Menschengeschlecht gegenüber den Bewegungen, welche sich im Laufe unermesslicher Zeiträume in der Erderinde abspielen und das Antlitz der Erde fortwährend verändern.
Gebirge und Ebene, Land und Meer erscheinen uns im Ganzen und Grossen als etwas unverrückbar Gegebenes und doch lehrt uns die Geologie mit absoluter Sicherheit, dass gerade das Gegenteil richtig ist, dass bis in die entferntesten Perioden der Erdgeschichte ein fortwährender Wechsel zwischen den Grenzen des Landes und Meeres stattgefunden hat und dass die Gebirge wachsen und vergehen gleich den Blumen des Feldes; ein Zustand, der als ein zweifellos fortdauernder erachtet werden muss.

Veröffentlicht

2017-01-16