Tertiäre Vogelreste von Regensburg und die jungmiocäne Vogelwelt

Autor/innen

  • Ludwig von Ammon

DOI:

https://doi.org/10.5283/albertina.1109

Abstract

[Aus der Einleitung]
Im Laufe der letzten Jahre gelangten einige fossile Vogelreste in die Sammlung des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Regensburg. Bekanntlich gehören Versteinerungen aus der Klasse der Vögel zu den Seltenheiten und bilden daher stets höchst wertvolle Gegenstände: für die Regensburger Sammlung haben die neuen Stücke jedoch dadurch noch eine besondere Bedeutung, daß sie aus der Gegend von Regensburg selbst, von einer ganz in der Nähe der Stadt gelegenen Stätte, stammen; ihr Fundort ist die Tongrube zwischen Dechbetten und Prüfening (Tonwerk Mayer und Reinhard). Der dort zur Gewinnung aufgeschlossene Ton muß als der richtige Braunkohlenton der obermiocänen Tertiärschichten angesprochen werden. Er bat bereits schöne Schildkröten der Gattungen Trionyx und Clemmys (s. v. Ammon, Schildkröten aus dem Regensburger Braunkohlenton. Regensburg 1911, enthalten in der Separatbeilage zum 12. Jahresbericht des Naturwissenschaftlichen Vereins Regensburg für die Jahre 1907—1909), ein Krokodilskelett (Diplocynodon cf. yracilis Vaill.) und viele Säugetierknochen und -Zähne aus der Fauna des Dinotheriumsandes geliefert. Das Vorkommen der Vogelknochen giebt der berechtigten Hoffnung Raum, daß mit der Zeit durch die Vergrößerung der Tongrube noch weiteres, für wissenschaftliche Zwecke wichtiges Material erbeutet werden könne.

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Über die Anordnung des Stoffes sei Nachstehendes gesagt. Die erste Abteilung bezieht sich auf allgemeinere Verhältnisse. Da ein Hauptcharakteristikum der Vögel in ihrem Federkleid besteht, sind einige Worte über Fossile Federn sicherlich nicht unangebracht. Sie bilden mit einem Blick auf versteinerte Eier den ersten Abschnitt. Der zweite Abschnitt der ersten Abteilung bringt die aus Bayern bis jetzt bekannten fossilen Vogelreste zur Sprache, während der dritte im Anschluß daran einen Überblick über die wichtigeren europäischen Funde auf paläornithologischem Gebiet überhaupt gewährt.

Die zweite Abteilung ist allein der Einzelbeschreibung der Regensburger Funde gewidmet; bei zwei Formen wurde je ein Einschaltkapitel (über tertiäre Enten und Hühner) eingelegt. Nach Abschluß der Beschreibung der Stücke war es geboten, die gleichzeitigen Faunen aus benachbarten oder sonst europäischen Ländern in näheren Vergleich zu ziehen.

Die dritte Abteilung, betitelt Obermiocäne Vögel, hat daher die Betrachtung der bis jetzt ermittelten Vogelreste aus obermiocänen Schichten einiger bekannteren Lokalitäten zum Gegenstand, wobei namentlich der Steinheim-Rieser Vogelfauna Aufmerksamkeit geschenkt wird. Zum Schluß ist eine Zusammenstellung aller bis jetzt bekannt gewordenen Arten der europäischen zur jüngeren Miocänzeit vorhandenen Vogelwelt gegeben.

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Veröffentlicht

2020-02-27